Die Konstrukteure der GWA im "Nette Quartier" haben sich die Mission Völkerball e.V. als Kooperationspartner gesucht, da Jüngere und Ältere miteinander aktiv in Kontakt gebracht, Vorurteile abgebaut und diese über das gemeinsame Völkerballspiel miteinander verbunden werden sollen.
Vorurteile entstehen oft auch aus Unkenntnis anderen gegenüber. Menschen haben heutzutage oftmals Schwierigkeiten, mit anderen von Angesicht zu Angesicht in Kontakt zu treten, da der Austausch heute eher im Internet oder sozialen Medien stattfindet. Das Völkerballspiel bietet einen niederschwelligen Zugang um Menschen miteinander in Kontakt zu bringen. Als Spielform ist es geeignet, da es jeder kennt und immer einer aktiven Teilhabe jedes Spielers bedarf, um am Spiel teilzunehmen und das Spiel voran zu treiben. Es ist ein Teamspiel und kann bei geeigneter Vermittlung das Gemeinschaftsgefühl aller fördern. In die Spielvermittlung wird eine Autorität aus dem Gebiet (M. v. Dyk, GMZ Lerchenstraße) von Anfang an mit eingebunden. Die Teilnehmer brauchen keine Vorkenntnisse. Sowie der Fluss „Nette“ die Stadtteile Dodesheide, Haste und Sonnenhügel miteinander verbindet, soll mit den geplanten regelmäßige Völkerballspielen Jung und Alt auf Augenhöhe zusammengebracht, aber auch bestehende Vorurteile zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund aktiv abgebaut werden! Ziel ist es die Völkerballspiele regelmäßig zu etablieren und zu einem festen Bestandteil des Projektgebietes zu machen. Innerhalb der Spielphasen werden Reflexionsphasen eingebaut. Themen wie Konkurrenz, verlieren und gewinnen, Teil einer Gruppe zu sein und akute Konflikte werden zur gemeinsamen aktiven Auseinandersetzung besprochen. Eine Durchmischung der Gruppen wird gefördert. Thomas Müller von der Mission-Völkerball e.V. bleibt über den gesamten Projektzeitraum beratender (Honorar)-Ansprechpartner für alle Gruppen und Autoritäten. Die Organisation der Spiele wird langfristig durch Autoritäten der einzelnen Institutionen und Einrichtungen eigenverantwortlich übernommen und bleibt demokratisch strukturiert. Die aktive Spielleitung soll langfristig durch Teilnehmer eigenverantwortlich auf Augenhöhe durchgeführt werden, d.h. die Spielleiter stammen aus den Gruppen selbst. Diese Jugend- und Seniorenbotschafter werden dann durch die Autoritäten des Projektgebietes betreut. Erstmals arbeiten Jugend- u. Seniorenarbeit fachbereichs- u. fachdienstübergreifend zusammen und legen so die Basis für eine erfolgreiche GWA.
Im Friedensgarten ist aktuell für die Älteren wegen andauerndem Vandalismus durch Jugendliche ein Angstraum entstanden.
Verschiedene Bewohnergruppen (Alt- u. Neubürger, Migrantengruppen) leben im Quartiersgebiet relativ unverbunden in unterschiedlichen Subkulturen nebeneinander. Bisher arbeiten Einzelakteure nur mit einzelnen Zielgruppen.
Jugendlichen von 14-27 Jahre finden u.a. auch offene Angebote (Kommstrukturen) im Gemeinschaftszentrum Lerchenstr. (nach §11 SGB 8 mit und ohne Migrationshintergrund) vor. Aus der Perspektive der Mehrheitsgruppe der Jugendlichen ohne Migrationshintergrund bestehen offen geäußerte Ressentiments den anderen gegenüber, was dazu geführt hat, dass eine Gruppe dem Gemeinschaftszentrum fernbleibt.
Zudem verändert sich die Bevölkerungsstruktur im Projektgebiet :
Der Anteil der Gruppen 60 u. 80+ steigt. In Haste leben insbesondere viele einkommensschwache ältere russischstämmige Aussiedler ohne familiäre Unterstützung. Der Zuzug benachteiligter Bewohner sowie von Geflüchteten und Zuwanderern in ein angrenzendes Konversionsgebiet bewirkt im Projektgebiet einen hohen Integrationsbedarf in Schulen und Kitas. Der Zuzug dieser Menschen mit Migrationshintergrund verändert das Image des Projektgebietes. Der seit 20 Jahren bestehende Nachbarschaftshilfeverein (NHV) mit seinen Unterstützungsangeboten bricht durch Überalterung der Mitglieder weg.
Engagement- u. Selbstorganisationspotentiale bieten die aktive ältere Babyboomergeneration und die vorwiegend jungen Familien, die mit der Konversion der Britischen Armee am Sonnenhügel zugezogen sind, darunter auch ein gemeinschaftliches Wohnprojekt mit 29 Wohneinheiten.