Die Gemeinwesenarbeit (GWA) ist ein traditionsreiches, mehrdimensionales Konzept, Arbeitsprinzip und Handlungsfeld Sozialer Arbeit.

Ziel von GWA ist die Gestaltung und Verbesserung von Lebensbedingungen mit Blick auf größere soziale Zusammenhänge - Quartiere, Nachbarschaften, Organisationen oder benachteiligte Bevölkerungsgruppen - unter maßgeblicher Einbeziehung und Aktivierung der Betroffenen selbst.

Ausgehend von der Stärkung lokaler sozialer Beziehungen und Kooperationen unterstützt GWA Menschen darin, ihre eigenen Interessen zu formulieren, fördert praktische Interventionen und gemeinsames Handeln.

Gemeinwesenarbeit hat Expertise darin, Sozialräume zu erschließen, Ressourcen zu mobilisieren und Menschen zusammenzubringen. Ihre zentralen Anliegen der Partizipation, Demokratisierung und Förderung eines guten Miteinanders erfahren angesichts aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen wie der zunehmenden Spaltungen in der Bevölkerung – ökonomisch, sozio-kulturell, ideologisch und zwischenmenschlich, gegenwärtig neue Wertschätzung und Aufmerksamkeit.

 

Definition

GWA  richtet sich ganzheitlich auf die Lebenszusammenhänge von Menschen

  • Ziel ist die Verbesserung
    • von materiellen (z.B. Wohnraum, Existenzsicherung),
    • infrastrukturellen (z.B. Verkehrsanbindung, Einkaufs­möglichkeiten, Grünflächen) und
    • immateriellen (z.B. Qualität sozialer Bezie­hungen, Partizipation, Kultur) Bedingungen

unter maßgeblicher Einbezie­hung der Betroffenen.

  • GWA integriert die Bearbeitung individueller und struktureller Aspekte in sozialräumlicher Perspektive.
  • Sie fördert Handlungsfähigkeit und Selbstorga­nisation im Sinne von kollektivem Empowerment sowie den Aufbau von Netzwerken und Kooperationsstrukturen. 
  • GWA ist immer sowohl Bil­dungsarbeit als auch sozial- bzw. lokalpolitisch ausgerichtet. (Stövesand/Stoik 2013)

 

Einfach gesagt

  • Anlauf- und Vernetzungsstelle vor Ort (Kümmerer)
  • Nicht themen- und zielgruppenspezifisch, sondern grundsätzlich sozialräumlich und ressortübergreifend
  • Die Bewohner/innen stehen im Zentrum