Sowohl Forschung als auch Praxis in Niedersachsen widmen sich in vielfältiger Form der Weiterentwicklung von Maßnahmen zur Vorurteilsprävention. Dabei spielen Kontaktmaßnahmen eine entscheidende Rolle, darauf wurde u.a. durch die Forschungsarbeit von Andreas Beelmann[1] auch und gerade für die Präventionsarbeit in Niedersachsen hingewiesen.
Auf der anderen Seite ist es von jeher ein zentrales Anliegen von Gemeinwesenarbeit, Begegnungen zwischen unterschiedlichen Menschen zu ermöglichen.
Diese beiden Zugänge und Erfahrungsräume tiefer zusammen zu bringen und ein Konzept zu „Kontaktmaßnahmen im Rahmen von Gemeinwesenarbeit“ zur Weiterentwicklung der Präventions- und Gemeinwesenarbeit in Niedersachsen zu erstellen, ist das Ziel des Landespräventionsrats Niedersachsen.
Ein erster Schritt war die Ausschreibung der Förderung für eine theoretische Konzeptentwicklung in 2018. Dieses, auf theoretischer Grundlagenforschung basierte Konzept wurde inzwischen von Mario Rund/ Frank Eckardt (2019) erstellt. Damit wurde eine Grundlage geschaffen, die beiden Bereiche stärker zusammenzuführen und damit Präventionsarbeit in Niedersachsen weiterzuentwickeln.
Ein weiterer Schritt ist Handreichung für die Antragstellung: "Vorurteilsabbau durch Kontaktmaßnahmen in der Gemeinwesenarbeit" von Prof. Dr. Mario Rund und Prof. Dr. Frank Eckardt.
Eine Anwendung auf die Praxis und eine Erprobung der zunächst theoretisch/ forschend gewonnen Grundlagenerkenntnisse steht nun in 2019 an.
[1] Vgl. Prof. Andreas Beelmann: „Grundlagen einer entwicklungsorientierten Prävention des Rechtsextremismus. Gutachten im Rahmen des Wissenschafts-Praxis-Dialogs zwischen dem Landespräventionsrat Niedersachsen und der Friedrich-Schiller-Universität Jena“, insbesondere die Absätze zu „Kontaktmaßnahmen in Kapitel 5.5., S. 58ff.