Eine unserer Zielgruppen, Familien mit Zuwanderungsgeschichte, haben wir bereits mit ersten Begegnungen wie internationalen Festen oder Kinderaktionen erreichen können. Darüber hinaus ist eine unserer Mitarbeiterinnen, welche selbst einen Migrationshintergrund hat, Ansprechpartnerin für viele Familien.
Neben den Familien mit Migrationshintergrund werden natürlich auch deutsche BewohnerInnen in dieses Projekt mit einbezogen. Sind erste Kontakte zwischen den Familien und den deutschen BewohnerInnen geknüpft, ist die erste Hürde überwunden und es fällt in der Zukunft einfacher aufeinander zuzugehen. In unserem Projekt sind die kulinarischen Traditionen anderer Länder der Zugang für unsere Zielgruppe. So können sowohl einheimische als auch zugewanderte Familien auf Entdeckungsreise durch die Küchen dieser Welt gehen. Durch die einzelnen Phasen unseres Projektes wird der erste Zugang und Kontakt gefestigt und stetig ausgebaut, sodass letztendlich Integration gelingen kann, sei es durch Engagement oder entstehende Freundschaften.
Essen verbindet Kulturen, so kann man durchs Essen nicht nur kulinarische sondern auch kulturelle Brücken schlagen und Vorurteile abbauen.
Menschen mit Migrationshintergrund bekommen eine Aufgabe und werden wahrgenommen. Im gleichen Atemzug erlernen sie die deutsche Sprache und Kultur, neue Kenntnisse und Fähigkeiten.
Durch regelmäßige, wöchentliche Kochveranstaltungen sollen Menschen mit und ohne Fluchterfahrung sich in ungezwungener, lockerer Atmosphäre auf Augenhöhe kennenlernen. Dadurch schaffen wir interkulturelle Begegnung einerseits und fördern das Verständnis und die Verständigung zwischen unterschiedlichen Lebenswelten. Durch gemeinsames wirken kommen alle Beteiligten ins Gespräch und können über einen längeren Zeitraum beidseitige Vorurteile und Hemmschwellen abbauen und interkulturelle Freundschaftsnetzwerke aufbauen.
Ein weiteres Ziel unseres Projektes ist die Erstellung eines Kochbuches. Dabei wird jeder Teilnehmer für seine eigenen Rezepte und Texte verantwortlich sein, sie erlernen somit Verantwortung und Partizipation.
Um die Arbeit im Projekt zu würdigen, wertzuschätzen und der Öffentlichkeit zu präsentieren werden wir zum Ende des Projektes gemeinsam mit den TeilnehmerInnen eine Ausstellung organisieren. Diese Ausstellung soll das Projekt als „Kulinarische Integration im Portrait“ widerspiegeln. Darüber hinaus laden wir alle BewohnerInnen und Interessierte zu einem kulinarischen Nachmittag zu uns ein.
Das Quartier und Projektgebiet ist die Kochstraße/Franz-Lübeck-Straße, einer der drei sozialen Brennpunkte der Stadt Dannenberg. Das Projektgebiet ist gekennzeichnet durch ein schlechtes Gebietsimage, vermehrten Zugang von Flüchtlingen, fehlenden Arbeitsplätzen, Beschäftigungs- und Qualifizierungsangeboten und einer schlechten Infrastruktur. Es gibt im Stadtteil selber weder soziale noch kulturelle Angebote, sofern diese nicht von uns initiiert werden.
Im Projektgebiet leben derzeit rund 600 Menschen. Davon sind 68% Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, überwiegend aus den Ländern Syrien und Afghanistan. 60% der BewohnerInnen sind arbeitslos und 36% gehören zu den älteren BewohnerInnen (ab 60 Jahre).
In unseren Stadtteil-Treff, welcher im Zentrum des Quartiers liegt kommen viele Kinder um zu spielen. Dabei spielt die Herkunft der Kinder in der Regel keine Rolle und die Kinder untereinander spielen zusammen. Es fällt allerdings auf, dass oftmals die Eltern fern bleiben oder wenn Sie vor Ort sind nicht miteinander in Kontakt treten oder reden. Es ist meist eine Hemmschwelle, die sie sich nicht trauen zu überwinden, weil sie nicht wissen was sie sagen sollen oder wie. Oft scheitert es dann auch an der Sprache. Leider ist es auch schon vorgekommen, dass Bemerkungen gegenüber den Familien mit Zuwanderungsgeschichte gemacht wurden und wir einschreiten mussten. Fragt man dann nach warum solche Bemerkungen gemacht wurden wird schnell klar, dass diese Menschen keinerlei Hintergrund Wissen haben, warum diese Familien (mit Migrationshintergrund) hier sind oder warum sie sich so verhalten wie sie es tun. Da Essen verbindet und es jeder gerne tut kam die Idee unseres Projektes.