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Im Folgenden finden Sie die Handreichung: "Vorurteilsabbau durch Kontaktmaßnahmen in der Gemeinwesenarbeit" von Prof. Dr. Mario Rund und Prof. Dr. Frank Eckardt, die die Antragstellung begleitet (siehe PDF-Dokument im Anhang)

 

Sehr geehrte Praktiker*innen der Gemeinwesenarbeit,

im Rahmen des niedersächsischen „Landesprogramms gegen Rechtsextremismus – für Demokratie und Menschenrechte“ soll ein Modellkonzept erprobt, weiterentwickelt und schließlich gefördert werden, das sich auf den Abbau von Vorurteilen zwischen unterschiedlichen Gruppen oder Einzelpersonen richtet.

Im Mittelpunkt dieses Konzeptes stehen Maßnahmen, die Begegnungen und Interaktionen von Personen unterschiedlicher Gruppen gestatten. Auf diese Weise sollen Vorurteile abgebaut werden, welche die Herabwürdigung und Ausgrenzung von Individuen oder Gemeinschaften fördern – oder sogar rassistisch motivierte Übergriffe begünstigen könnten.

Für solche vorurteilsabbauenden Kontaktmaßnahmen verfügt die Gemeinwesenarbeit über große Potentiale. Denn in diesem professionellen Handlungsfeld können Menschen in ihren unmittelbaren Lebenszusammenhängen und Problembezügen erreicht sowie gruppenübergreifende Kontakte und Interaktionen gefördert werden.

Aus diesem Grund werden Sie – als Fachkräfte der Gemeinwesenarbeit – angesprochen, solche Kontaktmaßnahmen in der Praxis umzusetzen, Ihre Erfahrungen beim Abbau von Vorurteilen in die Weiterentwicklung des Modellkonzeptes einfließen zu lassen und sich schließlich an einem entsprechenden Förderverfahren zu beteiligen.

Die vorliegende Arbeitshilfe soll Sie hierbei unterstützen. Ihr Anliegen besteht zum einen darin, Ihnen Anregungen zur Konzeption, Durchführung, Erfolgskontrolle und Verstätigung von vorurteilsabbauenden Kontaktmaßnahmen zu bieten. Zum anderen richtet sich diese Arbeitshilfe darauf, Sie mit den Anforderungen an ein förderfähiges Vorhaben vertraut zu machen und Sie beim Antragsverfahren zu unterstützen. Im Folgenden erhalten Sie daher kompakte Auskünfte zu diesen Fragen:

  • Was sind Vorurteile?
  • Wie können Vorurteile abgebaut werden?
  • Was kann die Gemeinwesenarbeit hierbei leisten?
  • Welche Anforderungen müssen Kontaktmaßnamen erfüllen?
  • Wie können Kontaktmaßnahmen unterschieden werden?
  • Wie lässt sich der Erfolg von Kontaktmaßnamen beurteilen?

Zu jedem dieser Themen finden Sie eine kurze Checkliste mit Fragen zur Anregung und zur Konkretisierung Ihrer Überlegungen bei der Konzeption von vorurteilsabbauenden Kontaktmaßnahmen.

Diese Arbeitshilfe basiert auf den Ergebnissen einer interdisziplinären Forschung zur Frage, welche kontaktgenerierenden Maßnah­men im Rahmen von Gemeinwesenarbeit geeignet sind, Vorurteile zwischen Bewohner*in­nen unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichen sozialen Status nachhal­tig abzubauen. Diese Forschung war als Praxisforschung mit Fachkräften in sozialräumlichen Arbeitsfeldern konzipiert. Sie wurde durch den Landespräventionsrat Niedersachsen e. V. ermöglicht und durch die Landesarbeitsgemein­schaft Soziale Brennpunkte Niedersachsen e. V. begleitet

Die vorliegende Arbeitshilfe orientiert sich an fachlichen „Qualitätsstandards der Gemeinwesenarbeit“ die von Bundesarbeitsgemeinschaft Soziale Stadtentwicklung und Gemeinwesenarbeit e. V., Verband für sozial-kulturelle Arbeit e. V., Landesarbeitsgemeinschaft Soziale Brennpunkte Niedersachen e. V. und Landesarbeitsgemeinschaft Soziale Brennpunkte Hessen e. V. zusammengetragen wurden und weiterentwickelt werden.

Die Arbeitshilfe möchte Handreichungen und Angebote zum fachlichen Umgang mit Rechtsextremismus oder zu Gesprächsführung in Konfliktsituationen nicht ersetzen. Sie versteht sich eher sinnvolle Ergänzung solcher Angebote für die Praxis der Gemeinwesenarbeit.

Informationen zu den Quellen mit ausführlichen Erläuterungen der hier angesprochenen Punkte und zu Ansprechpersonen finden Sie am Schluss der Arbeitshilfe.

 

Prof. Dr. Mario Rund und Prof. Dr. Frank Eckardt für die Landesarbeitsgemein­schaft Soziale Brennpunkte Niedersachsen e. V.