Im Projekt „Ins Gespräch kommen“ soll durch die Methode der gemeinsamen Begegnung die Kommunikation von Bewohner*innen verschiedener Kulturkreise, verschiedener Bildungsbiografien und Alters ermöglicht werden. Im Weststadtzentrum soll, im Rahmen der bestehenden Gemeinwesenarbeit, eine Plattform zur Schaffung neuer Kontaktmaßnahmen und Dialogmöglichkeiten für Bewohner*innen angeboten werden. Damit kann die Bereitschaft für gemeinsame Gespräche geweckt und somit ein verständnisvolleres Zusammenleben gefördert werden. Ziel ist die Förderung der Wahrnehmung und Akzeptanz kultureller Differenz, die Vermittlung von Werten und der Aufbau interkultureller Handlungs- und Konfliktlösungskompetenzen.
Auf der Grundlage des Formats „ Ins Gespräch kommen“ wird zu Gesprächen und Aktivitäten über Alltagsthemen eingeladen (wie Kochen/ Essen, Ausflüge, Besuche von Kultureinrichtungen, Freizeitaktivitäten u.a.), die die Vielfältigkeit verdeutlichen. Außerdem soll die Wertschätzung und Wahrnehmung des Quartiers als gemeinsame Lebenswelt beispielsweise durch Stadtteilspaziergänge, Besuche und Besichtigungen von Betrieben und der Planung eines „Inter-Festes“ gefördert werden.
Das Projekt hat eine Laufzeit von 4 Monaten. Wöchentlich werden zu unterschiedlichen Uhrzeiten – nach Bedarf der Teilnehmer*innen- die o.g. Aktivitäten angeboten.
Das Projektgebiet Weststadt umfasst rd. 12.700, Einwohner und liegt westlich der Leine, nordwestlich des Bahnhofs, ca. 1,4 km von der Innenstadt entfernt, zwischen zwei Gewerbegebieten und ist von Hauptverkehrsstraßen durchzogen: Hagenweg, Königsallee, Maschmühlenweg und Godehardstraße. Die Leineaue, inzwischen mit zusätzlichen bzw. instandgesetzten Spielplätzen, Rad- und Fußwegen stellt einen Naherholungsraum für die Bevölkerung dar.
Die Göttinger Weststadt ist im Vergleich zum gesamtstädtischen Durchschnitt (19,6%) geprägt durch einen hohen Anteil an Personen mit Migrationshintergrund (43,7 %). Davon ist ein Großteil türkischstämmig oder irakischer, iranischer oder afghanischer Herkunft, derzeit ist außerdem der verstärkte Zuzug von syrischen und afrikanischen Familien festzustellen. Daneben leben hier 230 Menschen und Flüchtlinge aus Serbien/Montenegro, insbesondere viele Roma. Zugleich ist im Quartier Weststadt der Anteil an Sozialwohnungen deutlich höher als in anderen Stadtteilen.
Die Wohnungen sind soziokulturell problematisch belegt, es gibt viele sehr kleine Wohnungen mit kinderreichen Familien mit Migrationshintergrund und viele alleinlebende ältere Menschen. So gibt es nachbarschaftliche Konflikte aufgrund von sozialen und kulturellen Vorurteilen. Erforderlich ist ein neues attraktives zwangloses Format zur Erweiterung der Kontaktmöglichkeiten zwischen den verschiedenen Bewohnergruppen im Quartier.